Von Hannah Dudeck
23.04.2020
Wenn es um ihre Finanzdaten geht, vertrauen die Bundesbürger ihrer Hausbank, zeigt eine Umfrage. Versicherer und Vergleichsportale schneiden schlechter ab.
Hausbanken genießen beim Datenschutz einen Vertrauensvorschuss. So würden laut einer Umfrage des Software-Hauses Senacor Technologies 78 Prozent der Deutschen am ehesten ihrer Bank erlauben, die eigenen Kontodaten gezielt auszuwerten (siehe Grafiken). Mit 68 Prozent liegen die gesetzlichen Krankenkassen auf dem zweiten Platz und damit vor staatlichen Stellen wie den Finanz- und Sozialbehörden.
Versicherer kommen bei den 1.000 Befragten auf 51 Prozent. 23 Prozent würden einer Auswertung ihrer Kontodaten durch Gesellschaften nicht zustimmen, 26 Prozent beantworten diese Frage mit „eher nein“. Schlecht schneiden Vergleichsportale und Smartphone-Banken ab. Nur 28 Prozent der Befragten würden etwa einem Vergleichsportal erlauben, die eigenen Kontodaten automatisch auszulesen, um Vorschläge für eine günstigere Versicherung oder billigeren Strom zu unterbreiten. Nur wenig besser schneiden Amazon, Apple und Co. mit 37 Prozent ab.
Bei guten Angeboten wird Datenschutz zweitrangig
Zwar hängen klassische Banken beim Vertrauen alle anderen Unternehmen ab. Tatsächlich aber steigt die Nutzung der Angebote von Vergleichsportalen sowie US-Techriesen wie Apple, merkt Senacor Technologies an. „Je besser das Angebot, desto eher stellen Kunden ihre Bedenken beim Datenschutz hintenan“, sagt Christian Wolfangel, bei dem Software-Haus Partner sowie Experte für digitale Geschäftsmodelle.
Hannah Dudeck
Hannah Dudeck arbeitet seit 1. April 2020 als freie Redakteurin für Pfefferminzia.
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