Wie CEOs sich in sozialen Netzwerken richtig verhalten

Von Malik Riaz Hai Naveed:29. April 2020

Immer noch halten viele CEOs ihre Präsenz in sozialen Medien für verzichtbar. Dabei wären sie die effektivsten Reputationsmanager. Fünf Tipps, wie der Auftritt des CEO in den Social-Channels gelingt.

Text: W&V Leserautor

Malik Riaz Hai Naveed ist Gründer und Geschäftsführer der Hai-Class Agency in Hamburg.Malik Riaz Hai Naveed ist Gründer und Geschäftsführer der Hai-Class Agency in Hamburg.

Foto: Hai-Class Agency

Oft wird abfällig von „zwitschernden“ CEOs gesprochen, wenn sich Vorstände entscheiden, einen Twitter-Account einzurichten und diesen auch zu nutzen. Allein diese Tatsache zeigt, dass Social-Media-Kommunikation auf CEO-Ebene häufig belächelt und deren Stellenwert nicht ernst genommen wird. Aber gerade jetzt in der Krise sollten CEOs als Kapitäne auf die Brücke gehen.

Anfang April hat die Macromedia Hochschule eine Pilot-Studieherausgebracht, in der sie erstmals 30 Dax-CEOs nach ihrem Erfolg auf Social-Media-Kanälen wie LinkedIn und Twitter bewertete. Das Ergebnis ist ernüchternd: Mit 3,7 von 10 Punkten war Jennifer Morgan von SAP die am besten Bewertete von allen. Das half ihr zwar auch nicht mehr, als sie wenige Tage später aus dem Vorstand entlassen wurde. Aber 13 der 31 Konzernlenker sind auf keiner einzigen Plattform vertreten, acht nutzen nur einen Kanal.

Der CEO als höchster Reputationsmanager

Dass es auch anders geht, hat Opel mit Ex-CEO Karl-Thomas Neumanngezeigt, der als oberster Reputationsmanager Twitter aktiv nutzte und so auch dem Brand-Image von Opel positiv helfen konnte. Ein Highlight war, dass Neumann über den Twitter-Kanal seinen Nachfolger präsentiert hat.

Fehlende Sichtbarkeit der CEOs hat auch Frank Dopheide kritisiert, denn trotz riesiger Kommunikationsabteilungen ist die Wirtschaftselite Deutschlands der Allgemeinheit weder mit Namen noch mit Gesicht bekannt. Gerade jetzt in der Krise „gehört der Kapitän an Deck. Jetzt gilt es, vor der Mannschaft und vor aller Augen das Steuer fest in die Hand nehmen.“ Absolut richtig, denn was schafft mehr Vertrauen als Kommunikation auf Augenhöhe von Mensch zu Mensch? Ein trockener Intranet-Eintrag à la „Wird schon werden“ hilft sicher nicht.

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